Ich lade Sie sehr herzlich ein zur Ausstellung „Bilder um das Wort“ am Samstag 29.10. und Sonntag 30.10. 2022 in der Zeit jeweils von 12 – 20 Uhr in die Räume meines Artist in Residence-Aufenthalts in die Stuttgarter Str, 39, 75433 Maulbronn.

Ich schaue auf eine sehr produktive Artist in Residence-Zeit zurück, in der ich anknüpfend an die Praxis der klösterlichen Klausur mich in eine künstlerische Klausur der Konzentration begeben habe. Ich habe mich damit beschäftigt Text und Malerei zu verbinden, mir für den geschriebenen und den gemalten Gedanken eine künstlerische Form zu erarbeiten. Der Grundgedanke meines Aufenthaltes war die Idee des „ersten Buches“, das durch Kopieren, Übersetzen und Verfassen neuer Texte eine ganze Kloster-Bibliothek hat entstehen lassen. Ich begann in zwei großen gebundenen  Malbüchern und einem kleinen Malbuch zu arbeiten  und auf den Spuren von Hermann Hesse plein-air-malend die nähere Umgebung des Klosters zu erkunden. Ausgangspunkt für mich waren Gedichte und Texte von  Hermann Hesse, die er beeinflusst durch seine Zeit in Maulbronn geschrieben hat. Mit dem Gedicht „Im Kreuzgang“  und einem Text über seinen Lieblingsweiher in der Nähe des Klosters startete ich meine Maulbronner Zeit und hatte so auch gleich konkrete Orte, die ich aufsuchen konnte.

Diese Texte  tauchen in den Malbüchern vielgestaltig auf. Sie bildeten die Grundlage von weiteren Textassoziationen, Kopien, Zitate, Abschriften, Exzerpten und waren Anlass für weitere Textrecherchen und –fassungen, wie auch für die Leinwandbilder mit Ölfarbe. Im Zuge des Schreibens in Bezug auf das Kloster Maulbronn  hat die Indigotusche, Sepiatusche oder ganz herkömmliche schwarze Tusche Einzug in mein Werk gehalten – ein direkter Einfluss meines Maulbronner Aufenthalts und des damit verbundenen Projekts. Mit ihr habe ich mit Feder geschrieben und mit Pinsel gemalt, sie kombiniert mit allerlei anderen Künstlermaterialien, mit ihr sind auch mehrere über 2 m großen Papierarbeiten entstanden. Wortreiche Bilder, Papierarbeiten und Künstlerbücher, als Weiterführung meiner Auseinandersetzung der letzten Jahre gedichtete Sprache,  Lyrik von Ingeborg Bachmann, Michael Spyra und Gerhard Falkner, in verdichtete Malerei umzusetzen, bislang ohne das geschriebene Wort im Bild. Nur die Titel verwiesen auf den lyrischen Bezug einer Sprache, die starke menschliche Emotionen mit kraftvollen Bildern aus der Natur auszudrücken wusste, weshalb ich immer auch viel und oft draußen in der Landschaft malte. Und dies auch in Maulbronn weiterhin  getan habe:

Die Handschrift als eine zeichnerische Textur in Korrelation zu den grafischen Texturen in einer Landschaft in Beziehung zu setzen, die gefundenen Zeichen und Kürzel wiederum in den malerischen Gestus eines pastosen Farbauftrags zu übertragen hat eine ganze Reihe neuer bildnerischer Ansätze  hervorgebracht. Nur der zweimonatige Rückzug in eine künstlerische Klausur, angeregt durch die Auseinandersetzung mit einem mir fremden Ort und seiner besonderen Geschichte, hat dies möglich gemacht.

Mehr erfahren Sie auf der Webseite www.ludwigseeburgerstiftungnev.de

 

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